Kompetenzzentrum für Amateurmusik Trossingen feierlich eröffnet

Foto: Ralf Pfründer

Am Sonntag, 19. Juni, wurde das neue Kompetenzzentrum für Amateurmusik nach eineinhalb Jahren Bauzeit eröffnet. Mit dem Gebäude erhält die Musikstadt Trossingen eine weitere zentrale Einrichtung zur Förderung der Musik. An dem Standort bündeln der Bundesmusik Chor & Orchester, der Deutsche Harmonika-Verband, die Bundesakademie für musikalische Jugendbildung sowie der Landes-Hackbrett-Bund Baden-Württemberg künftig ihre Kompetenzen.

Im Rahmen eines Festaktes wurde das neue Kompetenzzentrum für Amateurmusik (KAT) gestern feierlich eröffnet. Das zweistöckige Gebäude mit rechteckigem Grundriss und einer Nutzungsfläche von ca. 470 qm wurde vom Architektenbüro Günter Hermann Architekten aus Stuttgart geplant. Es wird künftig die Geschäftsstelle des Deutschen Harmonika-Verbandes (DHV) beheimaten. In direkter Nachbarschaft befindet sich die Bundesakademie für musikalische Jugendbildung. Außerdem werden neben dem DHV auch der Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO) sowie der Landes-Hackbrett-Bund Baden-Württemberg hier ihre Heimat haben. Damit ist der Neubau ein starkes Signal für die kulturelle Bildung im ländlichen Raum. Das Kompetenzzentrum für Amateurmusik befindet sich in der Hugo-Herrmann-Str. 24.

Der DHV bleibt mit dem Umzug dem Standort seiner Gründung vor 91 Jahren treu. In der Musikstadt Trossingen sind alle Dimensionen des Musiklebens vertreten und das Netzwerk bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte in der inhaltlichen Arbeit. Für die meist ehrenamtlich organisierten Ensembles des Amateurmusizierens entsteht hier ein Zentrum, das vorhandenes Wissen bündelt und die enge Zusammenarbeit der verschiedenen musikalischen Institutionen und Verbände nachhaltig stärken wird.

DHV-Präsident Jochen Haußmann MdL freut sich: »Die Amateurmusik wird mit großer Leidenschaft mit vielen ehrenamtlichen Mitwirkenden getragen. Mit dem Kompetenzzentrum für Amateurmusik haben wir einen wichtigen Schritt in die Zukunft gemacht. Die Musikstadt Trossingen erhält eine weitere Stärkung und der Bundesmusikverband wird auch in Zukunft seinen Sitz in Baden-Württemberg haben. Davon profitiert die Amateurmusik im Ländle auf besondere Weise. Und es entstehen besondere Synergien, die bundesweit wirken werden. Herausforderungen wie Organisationsentwicklung, Digitalisierung und Unterstützung des Ehrenamts in den Vereinen können wir nun dezidiert gemeinsam angehen.«

DHV-Geschäftsführer Johannes Wollasch ergänzt: »Mit der Bündelung der Kompetenzen zentraler Institutionen der Amateurmusik und des Musiklebens erhalten wir eine neue Schlagkraft zur Stärkung und Weiterentwicklung der Szene. Gemeinsam können wir künftig noch besser auf die zahlreichen Herausforderungen in den Orchestern antworten und die wichtige Arbeit der Amateurmusikvereine für die Zukunft stärken. Denn in den Ensembles wird nicht einfach nur Musik gemacht. Es wird musikalische und gesellschaftspolitische Bildung geleistet und echte Demokratie gelebt. Hier werden junge Menschen mit sozialen Kompetenzen ausgestattet, die man kaum woanders erhält. Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam noch besser, schneller und wirkungsvoller werden.«

Fakten-Bau/Details Gebäude:
Im Anschluss an einen Festakt im Konzertsaal der benachbarten Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen konnten sich die Gäste am frühen Sonntagabend einen ersten Eindruck des neuen Gebäudes verschaffen.

Die Fassade des neuen Kompetenzzentrums ist abwechselnd mit Glasscheiben und Schattenspendern versehen. Die äußere Form versinnbildlicht so die dachverbandliche Arbeit der Verbände, die sowohl transparent als auch beschirmend stattfindet. Das Flachdach ist zusätzlich mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, deren Leistung in den Gebäudestrom eingespeist wird.

Im Gebäude befinden sich vier Arbeiten der Künstlerin Dorothee Pfeifer, die den Bau mit Linien und Objekten erforschen und die Besuchenden dazu einladen, sich mit seiner Funktion auseinanderzusetzen.

Außerdem soll es einen Co-Working-Space sowie moderne Konferenz- bzw. Tagungsräume geben, welche Verbände und Organisationen des Amateurmusizierens für ihre Arbeit nutzen können. Insbesondere der große Tagungsraum soll über zeitgemäße Technik als Seminarraum für bundesweit gestreamte Veranstaltungen nutzbar sein.

Ernst Burgbacher hat als Wegbereiter des Bundesmusikverbands auch die Entwicklung und den Bau des KAT maßgeblich vorangetrieben. Der BMCO möchte aus großem Dank für sein Engagement den großen Konferenzsaal des neuen Kompetenzzentrums auf seinen Namen taufen. Der Ernst-Burgbacher-Saal soll im neuen Kompetenzzentrum Amateurmusik an die strategische Weitsicht, die inhaltliche Überzeugungskraft und außerordentliche Kommunikationsfähigkeit seines Namensgebers erinnern. Er soll den Musikverbänden immer vor Augen führen, dass sie als geeinte und starke Gemeinschaft ihre Ziele wesentlich erfolgreicher verfolgen können.

Prozess Bau:
Seit Herbst 2020 wurde an dem Neubau intensiv gearbeitet: Bereits im Frühjahr 2021 wurden die Fundamente für den Neubau gelegt. Der Rohbau wurde bis Ende 2021 fertiggestellt.
Das Projekt kostete inklusive Nebenkosten und Honoraren etwa knapp 3 Mio. EUR. Der Großteil der benötigten Mittel wurde vom Bund über den Haushalt der Staatsministerin für Kultur und Medien getragen, auch das Land Baden-Württemberg hat sich an den Kosten beteiligt. Die Stadt Trossingen hat die benötigten Flächen sowie die Arbeitsleistung der städtischen Verwaltung eingebracht. Nach der Fertigstellung wird das Gebäude in den Besitz des BMCO übergehen, der zur Bewirtschaftung dann die weiteren Büroräume vermieten wird.

 

Pressematerial:

Zur Eröffnung des neuen Kompetenzzentrums Amateurmusik in Trossingen bieten wir Ihnen unter https://bundesmusikverband.de/kompetenzzentrum-amateurmusik/ folgende zusätzlichen redaktionelle Inhalte an:

  • Interview mit dem Präsidenten des Deutschen Harmonika-Verbands, Jochen Haußmann MdL und dem DHV-Geschäftsführer Johannes Wollasch über die zukünftige Verbandsarbeit im Kompetenzzentrum
  • Interview mit Bürgermeisterin Frau Susanne Irion zur Eröffnung des KAT und seiner zukünftigen Bedeutung für die Musikstadt Trossingen
  • Interview mit der Künstlerin Dorothee Pfeifer und ihren graphischen Arbeiten im neuen Kompetenzzentrum für Amateurmusik Trossingen
  • Interview mit dem Team der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung (Prof. Peter Vierneisel, Christina Hollmann, Simon Busch) über neue Kooperationsideen und zu erwartende Synergieeffekte in unmittelbarer Nachbarschaft.